Der Linde Safety Scan im Einsatz bei CTL Celltechnik
Sicherheit, ganz objektiv betrachtetWenn es um Risikopotenziale in der Intralogistik geht, kann ein Blick von aussen Gold wert sein. Eben diese Erfahrung machte man bei CTL Celltechnik Lodenau in Sachsen. Mit dem umfassenden Linde Safety Scan konnte der Spezialist für Faserstoffe die Unfallgefahren in seinem innerbetrieblichen Warenumschlag signifikant senken.
Tag für Tag die gleichen Abläufe mit den gleichen Handgriffen: effizient, eingespielt, routiniert. Einen Grossteil unseres Lebens absolvieren wir bekanntermassen im „Autopiloten“. Das bringt durchaus Vorteile. Würde man etwa beim Autofahren nach Jahren noch jede der unzähligen Tätigkeiten – vom Spiegelblick bis zum Gangwechsel – völlig bewusst durchführen, geriete unser Gehirn ziemlich schnell an seine Grenzen. Doch der Autopilot hat auch eine Kehrseite, die vor allem im beruflichen Umfeld zutage tritt.
Die berühmt-berüchtigte Betriebsblindheit …
Sie erschwert es ungemein, etablierte Vorgänge im Unternehmen rein objektiv zu bewerten und möglicherweise bessere Lösungen zu initiieren. Besonders relevant wird dieses Phänomen bei der Arbeitssicherheit, wie auch Volker Altus, Leiter Technik und Produktion bei der CTL Celltechnik Lodenau GmbH & Co. KG, bestätigt: „Wir wussten zwar, dass in unserer Intralogistik an der ein oder anderen Stelle Gefahrenpotenzial herrschte, wollten dies aber von externen Experten neutral und kritisch überprüfen lassen. Und was soll ich sagen: Die Ergebnisse haben uns wirklich überrascht.“
Auf dem Betriebshof herrscht reger Verkehr
CTL Celltechnik ist seit 1991 Teil der Unternehmensgruppe J. Rettenmaier & Söhne und hat sich in Lodenau auf die Verarbeitung von Pflanzenfasern spezialisiert. „Vereinfacht gesagt mischen wir hier zum Beispiel Zellulose aus Altpapier mit Bitumen. Daraus entstehen dann Pellets für den internationalen Strassenbau“, erläutert Volker Altus. Zusätzlich stellt das Unternehmen Filterhilfsmittel aus Sägespänen her, etwa für den Einsatz in Anlagen zur Wein- oder Speiseölfilterung. In der aufwendigen Produktionskette spielen Stapler, Lagertechnikgeräte und weitere Verladefahrzeuge eine wortwörtlich tragende Rolle. Insgesamt sind auf dem Betriebsgelände permanent rund 25 Fahrzeuge unterwegs, zuzüglich der ankommenden und abfahrenden Rohstoff-Lkw.
Und wie steht es um die Sicherheit von Mensch, Infrastruktur und Material?
„Sicherheit geht für uns über alles. Das Thema ist jede Investition wert, weil im Fall der Fälle Menschenleben auf dem Spiel stehen“, bekräftigt CTL-Logistiker Volker Altus. So entstand im CTL-eigenen Steuerungskreis Arbeitssicherheit die Idee, die Intralogistik mithilfe von Linde-Know-how auf den sicherheitstechnischen Prüfstand zu stellen. Altus: „Als wir über unseren Linde-MH-Netzwerkpartner Beutlhauser in Dresden von dem Linde Safety Scan erfahren haben, mussten wir nicht lange überlegen und sind 2020 direkt in die Umsetzung gegangen.“
Interne Initiative trifft auf externe Expertise
Beim Linde Safety Scan, den der Aschaffenburger Materialfluss-Spezialist bereits über 100 mal in unterschiedlichen Branchen erfolgreich durchgeführt hat, handelt es sich um eine umfassende Beratungsdienstleistung mit fest definiertem Ablaufplan. Lutz Schlicke, Serviceberater im Aussendienst beim Linde-MH-Netzwerkpartner, erklärt: „Nach einem Briefing haben wir uns vor Ort die Rahmenbedingungen angesehen und den Projektrahmen abgesteckt. Daran anknüpfend folgte die Analyse – also zum Beispiel: Welche Fahrzeuge sind wann wo unterwegs und welche brenzligen Situationen können sich ergeben?“
Ein neuralgischer Punkt: die Hauptverkehrsader
Dort herrscht bei CTL eine potenziell gefährliche Gemengelage: Es begegnen sich Fussgänger, zum Teil schwer beladene Stapler mit vergleichsweise hohem Tempo, an- und abfahrende Lkw sowie ein Radlader, der regelmässig rückwärts aus einer Produktionshalle ausfährt. Obwohl Letzterer mit einem Rückfahr-Spot ausgerüstet ist, schwingt die Gefahr mit, dass gerade betriebsfremde Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer beim plötzlichen Auftauchen des Radladers erschrecken, ausweichen und womöglich andere Verkehrsteilnehmende gefährden.
So geht es besser – und sicherer
Bei der Analyse dieses Szenarios setzten die Linde-Sicherheitsexperten auch GPS-Tracker an den Staplern ein, um etwa die Abstände zu ermitteln, mit denen die CTL-Beschäftigten aneinander vorbeifuhren. „Auf Basis aller gesammelten Erkenntnisse haben wir im nächsten Schritt Empfehlungen erarbeitet“, beschreibt Otto Sterl, Leiter Safe Work bei Beutlhauser. Ein solcher Vorschlag: die Einführung eines generellen Tempolimits für die erwähnte Hauptverkehrsader von maximal 10 km/h für sämtliche Fahrzeuge, was die Situation bereits wesentlich entspannte. Ausserdem stellte sich im Rahmen des Linde Safety Scans heraus, dass die Optimierung der Fusswege die Sicherheit auf dem Betriebsgelände entscheidend voranbringen würde. „Einen entsprechenden Plan haben wir gemeinsam mit CTL ausgearbeitet“, ergänzt Beutlhauser-Experte Otto Sterl.
Auch technische Massnahmen kommen ins Spiel
Diese betrafen bei CTL zum Beispiel den Punkt Lichtsysteme: „Wir haben eines der Bestandsgeräte auf Linde-Empfehlung hin direkt mit der Lichtlösung VertiLight ausgestattet; es ermöglicht unseren Leuten bei Be- und Entladevorgängen eine flächige, blendungsfreie und sichere Ausleuchtung des Arbeitsbereichs“, berichtet CTL-Logistiker Volker Altus. Gleichermassen überzeugt zeigten sich die Verantwortlichen vom Linde TruckSpot™, der ein unübersehbares Warnsymbol vom Stapler auf den Boden projiziert. Die Lösung fand ebenso ihren festen Platz im CTL-Pflichtenheft wie der Linde Safety Guard zur gegenseitigen Warnung zwischen Staplern und Fussgängern. Natürlich ist das Thema Sicherheitsoptimierung bei CTL Celltechnik damit noch lange nicht abgeschlossen. „Der Linde Safety Scan hat klar gezeigt: Die Kombination aus ‚intern dranbleiben‘ und dem objektiven Blick von aussen durch einen starken Partner ist für uns der beste Weg, die Risikopotenziale nachhaltig zu minimieren“, zieht Altus zufrieden Bilanz.
CTL Celltechnik Lodenau GmbH & Co. KG
Die CTL Celltechnik Lodenau GmbH & Co. KG gehört zur familiengeführten Unternehmensgruppe J. Rettenmaier & Söhne. Am Standort in Lodenau (Oberlausitz) produzieren rund 60 Beschäftigte aus natürlichen Faserstoffen Filterhilfsmittel und Pellets für den Strassenbau. Die Flurförderzeug-Flotte vor Ort stammt vollständig aus dem Hause Linde Material Handling und umfasst insgesamt 13 Stapler und Lagertechnikgeräte. Um Service und Betreuung kümmert sich der Linde-MH-Netzwerkpartner Carl Beutlhauser Hebe- und Fördertechnik GmbH aus Dresden.